Die Künstlerkolonie Tervuren zu Gast in Schwaan

Ausstellung vom 24.04. – 07.08.2022

Das Kunstmuseum Schwaan zeigt mit dieser Ausstellung realistische Naturbetrachtungen der Landschaften aus Flandern und Brabant aus der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Die Künstlerkolonie Tervuren entstand in der Nähe von Brüssel, im kleinen Dorf Tervuren und ist nach Barbizon die zweitälteste europäische Künstlerkolonie. Viele Künstler, die nach Tervuren kamen, waren zuvor in Barbizon, im Wald von Fontainebleau und hatten dort die Plein-Air Malerei studiert. Im Laufe des 19. Jahrhunderts wurde die Unzufriedenheit der Künstler über die erstarrte Ausbildungspraxis der Kunstakademien immer größer und sie wollten sich von akademischen Zwängen befreien. Die Künstler wollten die Landschaft nicht länger als eine komponierte Idylle gestalten, sondern sie bewusst malen, wie sie sich ihnen als ursprüngliche Natur tatsächlich darbot. Auch der arbeitende Mensch und sein tägliches, mühsames Leben rückte nun in den Blick der Künstler. Direkt vor Ort in der freien Landschaft als Freilichtmaler fanden sie auch das gewöhnliche ländliche Leben als Motiv.

Zu den ersten Künstlern, die nach Tervuren kamen, gehörte der Portraitmaler Camille van Camp (1834–1891) und sein Freund Hippolyte Boulenger (1837–1874). Boulenger gilt heute als Hauptvertreter der „Schule von Tervuren“. In Tervuren waren drei Generationen von Künstlern tätig, bevor die Künstlerkolonie ab 1910 ihre Attraktivität und Anziehung für die jüngeren Künstler verlor.

Die Sonderausstellung im Kunstmuseum Schwaan präsentiert die Gemälde von Künstlern der ersten beiden Generationen. Die vorwiegend in Öl gemalten Werke zeigen Landschaften und Ausschnitte des dörflichen Lebens.

Die Ausstellung entsteht mit freundlicher Unterstützung durch euroArt, der Vereinigung der europäischen Künstlerkolonien

Podiumsdiskussion: Der achtsame Blick – Künstlerkolonien und Naturschutz.

15. Mai 2022 um 16 Uhr

Natur war immer schon Projektionsraum für religiöse, mythologische, allegorische oder historische Ideen. Natur war aber nicht nur Kulturraum, sondern schon immer auch ein Nutzraum, um die Bedürfnisse des Menschen zu bedienen. Durch das Engagement von Künstlern der Künstlerkolonie Barbizon entstand seinerzeit das erste Naturschutzgebiet auf französischem Boden, das den Wald von Fontainebleau umfasst. Kann der achtsame Blick der Künstler ein Vorbild zur Erhaltung von Natur- und Kulturräumen sein oder müssen wir Wandel zulassen, Mobilität, Energiegewinnung und effiziente Landwirtschaft als Prioritäten unserer Zeit akzeptieren?

 

Die Veranstaltung findet im Rahmen des Internationalen Museumstages 2022 statt.

Sie können vor Ort an der Veranstaltung teilnehmen oder über den Facebook Livestream.

KUNSTMUSEUM SCHWAAN

Mühlenstraße 12
18258 Schwaan
Tel.: (+49) 0 38 44 – 89 17 92
Fax: (+49) 0 38 44 – 89 00 33 5
E- Mail: info@kunstmuseum-schwaan.de

Impressum

Datenschutzerklärung

ÖFFNUNGSZEITEN

November – März:
Montag: geschlossen
Dienstag – Freitag: 11 – 16 Uhr
Sa und So.: 11 – 17 Uhr

April – Oktober:
Montag: geschlossen
Dienstag – Sonntag 11 – 17 Uhr

Feiertags: 11 – 17 Uhr

Hinweis:

Der Letzter Einlass ist 30 Minuten vor Schließzeit des Museums