Peter Paul Draewing
Schwaan 1876 – 1940 Eisenach
Draewing wurde am 29. Juni 1876 als Sohn eines Zigarrenarbeiters geboren. Ebenfalls wie Bunke und Bartels war er gebürtiger Schwaaner.
Nach der Ausbildung zum Dekorationsmaler und dem Besuch der Rostocker Gewerbeschule erhielt Draewing erste künstlerische Unterweisungen von Franz Bunke. Auf sein Anraten begann er mit einer Ausbildung in Weimar, aber die finanziellen Mittel reichten nur für ein Semester. Es bot sich die Gelegenheit, unter der Leitung von Arthur Fitger, bei der Ausmalung des Hamburger Rathauses mitzuwirken. Das verdiente Geld ermöglichte die Fortsetzung seines Studiums ab 1896 an der Weimarer Malschule.
1904 wechselt Draewing an die Kunstakademie Kassel, um sich dort im Zeichnen und in der Radierung zu vervollkommnen. Nach Weimar kehrt er 1907 als freischaffender Künstler zurück, doch die finanziellen Einnahmen waren für den Unterhalt der inzwischen fünfköpfigen Familie zu gering.
Er siedelt 1915 nach Eisenach über und wird dort als Lehrer an der Ernst-Abbe-Zeichenschule tätig. Aus dem Krieg nach Eisenach zurückgekehrt, schied er 1924 aus persönlichen Gründen aus der Zeichenschule aus und wird Oberlehrer am Realgymnasium. 1937 pensioniert, verstarb Peter Paul Draewing am 9. März 1940 in Eisenach.
Sein ganzes Leben blieb Draewing eng mit Schwaan verbunden. Sofern es seine Freizeit zuließ, kam er nach Schwaan oder auf das Fischland, um Naturstudien zu betreiben.
Er war ein erfolgreicher, angesehener Maler, dessen Werke zahlreiche Käufer fanden. Seine Motive sind nicht nur mecklenburgischen Ursprungs, sondern stellen auch andere Landschaften in Gegenden wie Bayern und Thüringen dar, die er gelegentlich als Auftragsarbeit malte.
Draewing hat sich an zahlreichen Ausstellungen in Mecklenburg und Thüringen beteiligt. 1930 wurden in Eisenach 40 Gemälde gezeigt. Eine weitere Ausstellung 1934 in Rostock wurde von großem Erfolg begleitet. Im Jahre 1936 richtete ihm die Stadt Eisenach eine Jubiläumsausstellung mit 60 Arbeiten aus.
Draewings künstlerischer Weg geht von der realistischen Anschauung hin zu einer lichtdurchfluteten, vom Impressionismus beeinflussten, lockeren Handhabung leuchtender Farben. In der Hauptsache ist er Stimmungslandschafter, der ursprünglich mehr zum Portrait neigte und eine Vorliebe für Staffage zeigt. Draewing ist ein genauer Beobachter. Seine Liebe zum Detail bei übergreifender Sicht wird nicht nur in exzellenten Zeichnungen deutlich.
Sein Sinn für harmonische Farbigkeit ließ ihn reizvolle Bilder schaffen. Werke von Draewing befinden sich in den Museen Rostock, Eisenach, Weimar, Plauen, Schwerin und in vielfachen Privatbesitzen.