Alfred Heinsohn (1875-1927)

Alfred Heinsohns Werk ist auf besondere Weise Spiegel der Entwicklung moderner Kunst von der realistischen Freilichtmalerei bis hin zu abstrakten Bildformulierungen. Zu seinen frühesten Arbeiten gehören Waldstücke, deren Motive zweifelsfrei in Schwaan gesehen wurde. Da sie bereits 1898 nachweislich in Dresden ausgestellt waren, muss Alfred Heinsohn bereits vor seiner Niederlassung in Schwaan Franz Bunke in die Warnowstadt begleitet haben. Jene lichtdurchfluteten Waldstücke dokumentieren den Beginn der eigenständigen freiberuflichen Tätigkeit des Malers.

Alfred Heinsohn war eine große Begabung in der Handhabung von Farben und deren kultivierten Einsatz in eine zusammenfassende Bildkomposition. Seine malerischen Erkundungen wurzeln in der Freilichtmalerei, die der Veränderung der Lokalfarben unter einfallendem Licht besondere Aufmerksamkeit schenkte. Die Darstellung des Wechselspiels von Licht und Schatten durch helles Buchengrün auf braunem Blätterboden ist für einen Maler von besonderem Reiz. Dabei nimmt das Laubwerk den gesamten Bildhintergrund ein, sodass der Blick des Betrachters im begrenzten Raum festgehalten und auf den Lichteinfall konzentriert ist. Heinsohn hat den Lindenbruch am Stadtrand von Schwaan im Frühling aus der direkten Anschauung genau beobachtet und emotional berührende Arbeiten hinterlassen,, weil sie aus erlebter und nachvollziehbarer Farbigkeit entstanden, wobei die Baumstämme einerseits stabilisierende vertikale Bildelemente und gleichzeitig räumliche Akzente setzen. [Autorin Lisa Jürß, Auszug aus Edition Logika, Band 17, 2014]


Fundstücke und Ihre Geschichten

[Aus der Serie 15. Jahre Kunstmuseum 2002-2017]

Ein Kunstsammler aus Hamburg besucht 2003 erstmals das Haus und fand Werke des in Hamburg geborenen Alfred Heinsohn vor. Über diesen Zusammenhang erstaunt, lud er den Museumsleiter nach Hamburg ein um ein Gemälde des Malers näher zu betrachten. Das Bild aus dem Jahr 1898 stellte sich als ein frühes Werk Heinsohns dar. Eine Option der Übergabe nach Schwaan wurde daraufhin als Möglichkeit in Betracht gezogen. Erst nach Prüfung der Haushaltsmittel 2006 konnte ein Ankauf in zwei Etappen vereinbart werden.

Bei der späteren Abholung aus Hamburg kamen weitere wichtige Informationen zu tage, denn die beiden anderen Gemälde aus der Trilogie „Lindenbruch“ standen zur weiteren Begutachtung bereit. Innerhalb der nächsten 4 Jahre konnten dann die Bilder angekauft werden und fanden den Weg ins Museum nach Schwaan.

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